Herrn Pastor Richter
beim
Einzug in Markwerben
den 16. Januar 1888
gewidmet
von den Lehrern und Kindern zu Markwerben und Obschütz
Windet Kränze, streuet Blumen,
Stimmt in Freudensänge ein;
Denn der Kirche treuer Lehrer
Und der Schule Freund zieht ein.
Sei willkommen, edler Hirte,
Sei gegrüßt in unsern Reih`n!
Unsre Kränze, unsre Lieder
Sollen Deine Zukunft weihn!
Unser Herz schlägt Dir entgegen,
Und die jugendliche Schaar
Weiht Dir ihre schönsten Wünsche,
Bringt Dir Blumenopfer dar.
Wie der Frühling Blumen streuet
Auf den öden Wiesenplan,
So mög auch Dir Heil erblühen,
Segnend Deine Lebensbahn.
Wie des Berges wald`ge Krone
Sich erhebt in stolzer Pracht,
So umstrahlt Dich Ruhm und Ehre,
Wachse Deines Hauses Macht.
Du, der Schule Schirm und Segen,
Sei uns Vater, sei uns Freund;
Leite uns in zarter Jugend,
Tröste, wenn das Alter weint.
Sei auch uns einst treuer Hirte,
Wenn wir nicht mehr Kinder sind;
Leite uns auf Gottes Wegen,
Machuns fromm und gut gesinnt.
Und des Kranken bange Klage
Stille sanft Dein tröstend Wort,
Und den Sünder, wie den Schwachen
Bessre ernst das Himmelswort!
Unsre Väter, unsre Lehrer
Bringen Dir Vertrauen dar;
Freud`ge Hoffnung, treue Liebe
Schmücken Deinen Hausaltar.
Sind wir arm an eitlem Golde,
Reich an Liebe sind wir doch.
Jubelnd hall es durch die Fluren:
Unser Pfarrherr lebe hoch!